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Herr Struck im Interview

Wie wichtig ist „Marke" generell für Sie?

Wichtig, wenn man es so sieht wie wir: Unsere Marke ist die Summe unserer Einstellungen und woran wir glauben. Ohne sie fehlt etwas. Wir beziehen Position und andere zu uns – ob positiv oder nicht – das ist uns lieber als Beliebigkeit und Opportunismus.

Dadurch wissen unsere Gäste auch immer, woran sie bei uns sind. Sie können sich sicher sein, was sie von uns erwarten können – und was nicht.

Mein Begriff von Luxus hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Ein Ort, an dem ich mich wohlfühle und unbeschwert sein kann, an dem ich nichts muss aber vieles kann, vor allem Neuem und Inspirierendem begegnen. Sinnlicher Genuss ist für mich nur dann wahrer Luxus, wenn ich mich innerlich berührt fühle.

 

Michael Struck, CEO & Gründer Ruby Hotels

 

Wie definiert sich die Bezeichnung "Lean Luxury"?

Kurz gesagt: Luxus, aber bezahlbar. Indem wir uns schlank organisieren und priorisieren, können wir unseren Gästen bieten, was uns und ihnen wichtig ist.

Für uns ist Luxus: eine Lage im Herzen der Stadt, top Design und eine hochwertige Ausstattung bei dem Wesentlichen: Ruhe, Komfort und Sauberkeit in Bad und Bett – und das bezahlbar, ab 69 EUR.
Viele kennen Hotels wie Motel One, die sich als Design Budget Hotels bezeichnen.

Ein gutes Konzept: Gute Ausstattung, passables Design, in zentraler Lage – bezahlbar, indem man auf Zimmergröße, Concierge, Fitness, Wellness und ein Ganztags-Restaurant verzichtet.

An diese Idee knüpfen wir an. Unsere Philosophie ist sozusagen eine Weiterentwicklung von „Budget Design“: noch bessere Lage, mit sehr hochwertiger Ausstattung und richtig gutem Design. Und dass Luxus auch auf kleinem Raum funktioniert, zeigen uns Luxus-Yachten eindrucksvoll.

Welche Ziel- bzw. Altersgruppe sprechen Sie an? Wie definieren Sie den Ruby-Gast?

Unsere Gäste sind sich vor allem darin einig, dass sie ähnliche Überzeugungen und Vorlieben haben wie wir: Sie suchen das Einzigartige und Originelle, schätzen Charakter und Kanten und wollen eine Seele spüren in dem, was sie in ihre Nähe und an sich heranlassen.

Unser Gast ist Kosmopolit – er fühlt sich in den Großstädten dieser Welt zuhause. Das ist keine Frage des Alters, des Geschlechts oder des Einkommens.

Wo sehen Sie Ihre Hauptabgrenzungsfaktoren gegenüber anderen (ggf. ebenfalls neuen) Konzepten?

Wir bieten mit unserer „Lean Luxury“ Philosophie in einer konsequenten Art und Weise etwas Neues, indem wir unsere Prozesse und Systeme radikal verändert haben. Das hat uns viel Mut gekostet und setzt eine gewisse Erfahrung innerhalb der Branche voraus.

So sind unsere Fixkosten vor Ort pro Hotel so niedrig und unsere Flächen- und Investitionseffizienz gleichzeitig so hoch wie bei sonst kaum einem anderen.

Wenn man es aus der Warte unserer Gäste betrachtet, mitsamt ihren Vorlieben und Prioritäten, ist unser Preis-Leistungs-Verhältnis außergewöhnlich
Mit dem Herzen würde ich sagen: Unsere Leidenschaft unterscheidet uns, weil wir Hotels machen, so wie wir sie selber haben wollen und etwas tun, das wir lieben.

Welche Vorteile hat der Gast, der sich für Ruby entscheidet? Was sind Ihre Kern-USPs?

Top Lage, hochwertige Zimmerausstattung, richtig gutes Design – und das alles bezahlbar. Wir bieten unserem Gast ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Sie fokussieren sehr stark auf digitale Technologien und bieten Ihren Gästen ausschließlich den Weg der Online-Buchung an. Was sind die Vorteile und sehen Sie hier kein Risiko?

Unsere Gäste leben und arbeiten den Großteil ihrer Zeit online. Für Sie ist es ein Vorteil, schnell und einfach online buchen zu können.

Ein Risiko würde nur dann bestehen, wenn wir uns undifferenziert an jeden und alle richten würden. Aber das tun wir nicht. Wir sind uns bewusst, dass wir dadurch nicht für jeden Gast der passende Gastgeber sind. In Großbritannien würde man sagen: „We are not trying to be all things to all people“.

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Sie haben vor, mit Ruby zu wachsen, wollen sich aber bewusst nicht als „Kette" verstehen. Wie bringen Sie diese Ansprüche zusammen?

‚Kette‘ ist häufig gleichgesetzt mit Uniformität. Das wollen wir nicht, denn jedes unserer Hotels ist einzigartig.

Wir schaffen lieber eine Gruppe von Hotels im Sinne einer Familie. Hotels, die wie Geschwister einer Familie die gleichen Gene haben und keine seelenlosen Klone darstellen.

Diese Philosophie muss dem Wachstum nicht entgegenstehen. Individualität geht auch schlank und erlaubt Unterstützung von außen sowie eine Vereinheitlichung in den Dingen, die nichts mit dem Charakter und der Seele eines Hotels zu tun haben. Wir suchen die Balance, bei der wir kosteneffizient und schnell sind, ohne die Individualität unserer Hotels zu kompromittieren. So wie Eltern, die ihre Kinder geschickt fördern und unterstützen und ihnen dennoch nicht im Weg stehen.

Welche Rolle spielt „Standardisierung“ bei Ihrem Konzept?

Wir standardisieren da, wo es dem Individuellen keinen Abbruch tut. Wir wollen, dass jedes unserer Hotels seinen eigenen Charakter und seine eigene Geschichte hat, eine eigene Seele. Der Ort, das Viertel, das Design, die Immobilie sind uns dabei wichtig. Sie sind unauslöschlich Teil dieser Geschichte.

Somit standardisieren wir nur Abläufe, die im Hintergrund passieren, wie z.B. Verwaltung, Einkauf und Distribution. Wichtig ist für uns eine verlässlich hohe Qualität zu günstigen Kosten – und damit günstigem Preis – anzubieten.

Interior und Design spielen eine große Rolle in Ihrem Konzept. Woher kommt die Inspiration?

Ich liebe es zu reisen, vor allem in die Metropolen dieser Welt. Dort sammle ich auch die meisten Inspirationen. Von Kindesbeinen an, bin ich häufig umgezogen und habe in vielen der Großstädte Europas und der USA gelebt. Mich inspirieren die Gegensätze, die Kontraste, das Miteinander verschiedenster Stile und Epochen. Das spiegelt sich auch in unserem Design wider.

Wir verfügen über ein eigenes Interior Design Team, das die maßgeschneiderten Designkonzepte der Häuser selbst entwickelt. Der Bezug zur Immobilie, ihrer Architektur, dem Standort oder deren Geschichte dienen dabei als Inspiration für die Gestaltung der Räume.

Wir haben die gleichen Vorlieben wie unsere Gäste: Wir suchen das Einzigartige und Originelle, schätzen Charakter und Kanten und vor allem lieben wir Orte mit wahrer Seele, wir lieben Patina, die Geschichten erzählt.
 

Michael Struck, CEO & Gründer Ruby Hotels​

Die meisten der Möbel und Dekorationen sind handselektierte Vintage Einzelstücke oder eigens entwickelte Maßanfertigungen. Authentizität zählt dabei eine große Rolle. Nicht nur verwenden wir original Antiquitäten, der Bezug zum Standort oder der Immobilie muss ebenfalls passen.

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Welche Aktivitäten rund um das Thema Musik finden sich bei Ruby wieder?

Momentan organisieren wir einen DJ, welcher mehrmals die Woche spielen soll. Einmal im Monat gibt es eine Jam Session für alle und hin und wieder werden auch Live-Konzerte und Sessions lokaler und internationaler Bands veranstaltet.

Die Musik im Hotel wurde von uns kuratiert und sorgfältig ausgewählt und kann übrigens über unseren Internet-Stream „Ruby Radio“ angehört werden. Das ist Teil des Hotelerlebnisses bei Ruby und lässt unsere Gäste und User einen Teil dieses Erlebnisses überall auf der Welt mitnehmen und erleben.

Warum verzichten Sie bei Ihrer Marke Ruby auf ein hoteleigenes Restaurant?

Wir glauben, dass unsere Gäste es bevorzugen, auswärts essen zu gehen, da wir uns mit unseren Häusern mitten im Herzen der Stadt befinden und unseren Gästen direkt vor der Tür eine große Auswahl an Restaurants geboten wird.

Aber natürlich verhungert bei uns niemand, der das Hotel nicht verlassen möchte. In unserer Café-Bar finden unsere Gäste rund um die Uhr eine kleine Auswahl an unterschiedlichen Snacks.

Wie sieht das gastronomische Angebot im Ruby Sofie aus?

Wir bieten eine kleine Auswahl, aber dabei das Richtige, hoffe ich. Wir lieben Italien und italienisches Essen, daher gibt es neben Focaccia auch Piadine, aus dem Laib gebrochenen Parmesan und frisch geschnittenen, gut gereiften Parmaschinken. Wir kaufen nur biologische Lebensmittel aus kontrolliertem Anbau und überwiegend von lokalen Produzenten, die wir persönlich kennen

Warum gibt es bei Ruby keine Minibars auf den Zimmern?

Auf den Zimmeretagen finden unsere Gäste unsere „Galley“, eine Art „Maxi-Bar“, als Ersatz. Dort gibt es kostenlose Getränke und rund um die Uhr Snacks sowie die typischen Kleinigkeiten, die man gerne mal zuhause vergisst, von Zahnpasta bis zum Steckdosenadapter.

Welche Rolle spielen die Ruby Hotelbars?

Eine sehr wichtige. Sie sind unser Gesicht zur Stadt.

Was macht für Sie persönlich eine gute Bar aus?
Die Menschen, die man dort trifft. Gute Musik und gute Drinks helfen natürlich ein bisschen.

Was hat es mit dem Namenskonzept der Häuser auf sich?

Unser erstes Hotel heißt Ruby Sofie. „Sofie“ nannte man die Sofiensäle, die einer der Hotspots des Nacht- und Musiklebens von Wien waren, bevor sie teilweise abbrannten.

Wir hoffen, dass die Leute von unserem Hotel genauso liebevoll als ‚´die Sofie‘ sprechen wie in alten Zeiten. Wir wollen dazu beitragen, die Sofiensäle wieder zu einem Hotspot der Stadt zu machen.
Unser zweites Hotel, Ruby Marie, deutet auf die Location an. Die Mariahilfer Straße ist eine sehr beliebte und zentrale Einkaufsstraße in Wien.

Jedes unserer Hotels hat seinen eigenen Namen, so wie es seine eigene Geschichte, seinen eigenen Charakter und hoffentlich seine eigene Seele hat. „Ruby“ ist mehr wie der Familienname.

Sie haben ihr erstes Hotel im Frühjahr 2014 in Wien eröffnet. Warum ausgerechnet in Wien?

Ein glücklicher Zufall. Wir hatten hier die Möglichkeit, in Flächen zu eröffnen, die perfekt zu uns passen: an einem Ort, der eine lange Musikgeschichte hat und an dem das Herz der Stadt schlug. Wir wollen diesen Ort wieder mit Leben erfüllen und die spannende Geschichte der Sofiensäle fortsetzen.

Was gab es zuerst? Das Konzept oder die Location?

Ruby ist kein Konzept, sondern mehr eine Philosophie, die ich in den letzten 25 Jahren gewonnen habe. Die Location gibt es schon seit mehr als 150 Jahren. Ich sehe es als eine glückliche Fügung, dass wir uns gefunden haben.

Werden all Ihre Hotels in alten bzw. bestehenden Gemäuern eröffnet, so wie in Wien?

Wenn möglich, gerne. Wie schon vorher erwähnt lieben wir Patina, die Geschichten erzählt und vor allem Orte mit Seele.

Wir wollen in den Großstädten und Metropolen Europas wachsen. Dort halten sich unsere Gäste auf und dort – wo Flächen teuer sind – bietet unser Konzept mit seiner hohen Flächeneffizienz die größten (Preis-)Vorteile.
Michael Struck, CEO & Gründer Ruby Hotels

Werden Ruby Hotels immer City Hotels sein oder können Sie sich auch andere Modelle vorstellen?

Wir haben viele Ideen, aber wir konzentrieren uns für‘ s Erste auf die Stadthotellerie.

Wie viele Häuser möchten Sie in den nächsten 3 Jahren eröffnen?

Das wird sich ergeben. Wichtig ist es, die richtigen Standorte und Objekte zu finden. Realistisch ist, glaube ich, dass wir 1 bis 2 neue Hotels pro Jahr kreieren.

In welchem Preissegment bewegt sich Ruby? Was wird eine Nacht im Durchschnitt kosten?

Ab 69 Euro. Wir orientieren unsere Preise an der Marktnachfrage und bieten Gästen Preisvorteile bei Vorauszahlung.

Über welche Auszeichnung für „ Ihr Baby“ würden Sie sich am meisten freuen? Welchen Award würden Sie für Ruby Hotels am liebsten erhalten?

Wenn unsere Gäste uns einen Award verleihen würden, z.B. den „Travellers` Choice Award“ bei Tripadvisor, würde ich mich am meisten freuen.

Wo sehen Sie die Marke Ruby in 10 Jahren?

Etabliert in vielen Metropolen und als „Place to be“, extrovertiert, polarisierend und erfolgreich.

Welche besonderen Herausforderungen und Risiken bestehen aus Ihrer Sicht aktuell und für die kommenden Jahre im Bereich der Hotel-Entwicklung?

Hotelimmobilien sind weiterhin schwer zu finanzieren, und auch wenn die Situation sich langsam bessert, wird das Finanzierungsumfeld schwierig bleiben.

Gibt es Marken und bestehende Konzepte, die Sie inspirieren?

Citizen M mit seiner Flächen- und Investitionseffizienz
Yotel mit seinem Anspruch, Luxus auf kleinstem Raum unterzubringen. Sie orientieren sich an der First-Class-Aviation, so wie wir uns an Luxus-Yachten orientiert haben
25hours mit seiner Originalität Ace Hotels mit ihrer urbanen Lässigkeit

Was ist Ihr persönliches Lieblingshotel?

Das variiert je nach Situation. Ian Schrager hat großartige Hotels, ich liebe es aber auch, in einer einfachen griechischen Pension auf einer kleinen Kykladeninsel zu sein.

Wie kamen Sie auf die Idee, eine eigene Hotelkette zu gründen?

Die Idee kam sehr früh, vielleicht mit 16 Jahren. Ich muss aber gestehen, dass ich damals auch noch viele andere Träume hatte und zunächst auch andere Ziele verfolgt habe. Bereit fühlte ich mich erst, nachdem ich gelernt hatte, viel größere Firmen zu führen, auch im Hotel- und Immobilienbereich.

Was ist für Sie in einem Hotel das Wichtigste, was im Hotellerie-Business am „überholtesten“?

Am wichtigsten in einem Hotel sind mir persönlich die Bar und das Bett. Am überholtesten finde ich den „Guest Relations Manager“. Das sollte keine einzelne Funktion, sondern die Aufgabe aller Mitarbeiter im Hotel sein.

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