Nur die Besten
Möbeldesigner:
Die Laxary Top 5 der deutschen Möbeldesigner
Das Luxus-Label Laxary hat erneut entschieden und präsentiert nun die Laxary Top 5 der hervorragendsten deutschen Möbeldesigner.
Die Wahl fiel nicht leicht, denn Koryphäen wie Ludwig Mies van der Rohe, Luigi Collani (übrigens 1928 in Berlin als „Lutz“ geboren), die Gebrüder Bretz, Jan Armgardt oder Richard Zapper gehören auf jeden Fall zu den bekannten Möbeldesignern. Sicherlich überrascht das aktuelle Ranking. Warum auch nicht?
Möglicherweise regt es auch dazu an, die vorgestellten Damen und Herren etwas näher kennenlernen zu wollen. Oder sich von ihren Kreationen zur Umgestaltung der eigenen Wohnräume inspirieren zu lassen.
Thomas Althaus
Der bekannte Möbeldesigner Thomas Althaus kam 1957 in Düsseldorf zur Welt. Zunächst entschied er sich nach dem Abitur für eine Handwerkslehre. Im Jahr 1980 in Düsseldorf begann er sein Studium der Innenarchitektur bei Prof. Ellen Birkelbach und schloss es sieben Jahre später mit Auszeichnung ab.
Bevor er 1989 zusammen mit seinem Partner Volker Laprell ein Designbüro eröffnete, arbeitete er in diversen Architekturbüros , so auch im Designbüro von Kurt Ziehmer. Seine Selbständigkeit war ihm von Anfang an wichtig und dieses Bestreben führte ihn dahin, die Funktionalität von Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen mit neuen Sichtweisen zu verbinden.
Er lässt sich von der Vielfalt des Lebens inspirieren und erschafft als Innenarchitekt und Möbeldesigner Stücke, die schnell auch für internationale Marken interessant werden. Seine kreative Vielseitigkeit, sein Freigeist und seine Materialkenntnisse erlauben ihm, seit jeher fest gesteckte Konstruktionsgrenzen zu verschieben und Möbel zu kreieren, die einfach ungewöhnlich und ansprechend sind.
Hersteller wie Interlübke, Knoll International und die Luxusmarke de Sede werden auf ihn aufmerksam und nehmen ihn unter Vertrag. So ist es etwa die Design-Liege, die bei de Sede unter der Bezeichnung DS-450 präsentiert wird, die als moderner Verwandlungskünstler überrascht. Lässige Polsterelemente und hochfaltbare Armlehnen sind nur zwei der Highlights, die dieses elegante Wohn-Statement auszeichnen. Einzeln neigbare Kopfstützen verwandeln das Sitzmöbel in eine gemütliche Ruhestatt, die dabei aber keineswegs etwas von ihrer Noblesse verliert.
Althaus zeichnet ebenso verantwortlich für den Entwurf der ungewöhnlichen Rundkommode, die als CONGA bekannt ist. Das mobile Möbelstück bietet viel Stauraum und zahlreiche Möglichkeiten zur Veränderung. So gibt es beispielsweise Glasplatten als Ablagefläche oder das Pendant aus Marmor, Holz oder Kunststoff. Drehbare Tabletts bieten eine weitere Gestaltungsalternative. Diese Rundkommode eignet sich beispielsweise als ungewöhnliches Nachtschränkchen neben einem schicken Bett. Eine andere CONGA-Variante liefert ganz spezielle Akzente im Büro – denn sie ist mit leichtgängigen Schubkästen versehen und erinnert mit ihrem Möbeldesign an eine kleine elegante Tonne.
Thomas Althaus ließ es sich auch nicht nehmen, einem Tisch seinen ganz besonderen Stempel aufzudrücken. So schuf er mit „nabucco“ ein Konzept, das ungewöhnlicher nicht sein kann.
Der Tisch besteht aus einem Chrom-Untergestell, das auf einer Klarglasbasis zu schweben scheint. Die zweiteilige Tischplatte besteht ebenfalls aus Klarglas. So weit – so gut.
Ein eleganter Tisch wie jeder andere? Mitnichten, denn betätigt man die Auszugstechnik, werden die beiden Platten langsam auseinandergezogen und das bisher als Stilelement erscheinende Mittelteil erhebt sich und verbindet die beiden Platten miteinander. Dieser edle Tisch ist in rechteckiger Form erhältlich. Wer es etwas ungewöhnlicher liebt, entscheidet sich für die markante Bootsform.
Thomas Althaus hat mit seinen ungewöhnlichen Möbel- und Einrichtungskonzepten bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten – etwa den Best of Neon Con/Chicago und den begehrten Red Dot Award. Er war 2001 an einem Privathausprojekt in Doha/Qatar beteiligt, dessen Entwurf 2002 im Rahmen der Architektur-Biennale in Venedig präsentiert wurde. Heute zählt Althaus zu jenen Möbeldesignern, die sich mit Fachwissen, Esprit, Mut und höchsten Qualitätsansprüchen von der Menge abheben.
Annette Lang
Annette Lang ist aus dem Jahrgang 1960. Ihr beruflicher Werdegang liest sich wie eine Reisegeschichte durch die Welt des Designs. Zunächst studierte sie in Stuttgart an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Produktdesign und schloss es als Diplom-Industrie-Designerin ab.
Ihr beruflicher Werdegang brachte sie nach Paris, nach New York und nach Mailand. In der italienischen Metropole war sie tätig für Matteo Thun, Antonio Cittero (A&W-Designer 2002) und Studio Stottsass Associati.
Zwischen 1989 und 1993 arbeitete sie als Assistentin von Prof. Richard Sapper in der Kunstakademie Stuttgart und anschließend dort als Gastdozentin von 1993 bis 1999. Doch war sie während dieser Zeit auch design-technisch nicht untätig, denn ihre Auszeichnungen sprechen eine beredte Sprache: Das Design Center Stuttgart honorierte ihre Arbeiten gleich dreimal: 1984, 1988 und 1991.
Den Red Dot Award erhielt sie 1990, 1993, 2000 und 2002. Der Deutsche Designer Club zeichnete sie 1993 aus, den IF Design Award erhielt sie 1996, Design Plus im Jahr 1998.
Auch in den der jüngsten Vergangenheit ließ die Begeisterung für die ambitionierte Designerin nicht nach. Das beweisen der Designpreis FORM, den sie 2015 und 2016 erhielt, sowie der European Ethical Award aus dem Jahr 2016.
Annette Lang sagt:
Mit Träumen beginnt die Realität“. Welch weise Worte!
Die kreative Möbeldesignerin belegt nämlich immer wieder, dass sie genau diese Ansicht mit ihren Kreationen unterstreichen kann. Seit 1989 betreibt sie in Wiesbaden ihr eigenes Studio.
Dort entwirft sie nicht nur außergewöhnliche Gläser und Haushaltsgegenstände. Stattdessen beweist sie, dass auch Büromöbel, Sessel, Sofas und luxuriöse Betten etwas ganz Besonderes sein können. Zu ihren Signature-Entwürfen zählt etwa der Lounge-Sessel „Tate“, der sowohl als Solitär als auch in einer Sitzmöbel-Gruppierung sehr gut zur Geltung kommt.
Auf den ersten Blick wirkt er massiv, doch scheint er auf den zweiten Blick über dem aus Chrom gestalteten und drehbaren Kreuzfuß zu schweben. Edles Leder sorgt für die luxuriöse Haptik.
Ein anderes außergewöhnliches Möbelstück entwarf Annette Lang für BW Bielefelder Werkstätten. Sie konzipierte das elegante Club-Sofa „Polo Dining“, das mit seiner vertikalen und äußerst schlanken Linie eine neue Sitz-Dimension zu kreieren scheint.
Es ermöglicht durch die etwas geringere Tiefe ein bequemes Sitz- und (buchstäblich) Anlehn-Gefühl. Mehrere Variationen der Einzelelemente lassen ein individuelles Gestaltungskonzept zu.
Denn die Sitzelemente sind in niedrigen und hohen Varianten ebenso verfügbar wie als diverse Abschlusselemente. Unterschiedliche Polsterungen und Stoffakzente tragen zur möglichen Wohnvielfalt bei.
Anita Schmidt
Die engagierte, unkomplizierte und lebensfrohe Anita Schmidt lebt und arbeitet in Bretten bei Karlsruhe. Obwohl international renommiert gilt die Möbeldesignerin in der Branche immer noch als wunderbarer Geheimtipp, denn ihre Kreationen sind einfach ungewöhnlich und atemberaubend.
Wie nur wenige andere Frauen neben ihr hat auch sie den Sprung in die einstige Männerdomäne geschafft und zeigt, dass Frauen ebenso kreativ und handwerklich versiert sein können wie ihre männlichen Pendants.
Dabei kam sie eher durch Zufall zum Möbeldesign. Während ihres Pariser Philosophiestudiums besuchte sie ihre Familie, als sie einen Anruf erhielt. Einer der besten deutschen Polstermöbelhersteller, ihr Freund Jonny Straub, bat sie um Hilfe bei der Wahl neuer Bezugsstoffe. Doch sie konnte den vorgestellten Modellen nichts abgewinnen. Gesagt – getan, Straub bat sie um neue Entwürfe.
So begann ihre Karriere, die sie dann zu Pirelli nach Mailand und ihr den Beinamen „Signora Millimeter“ brachte, denn ihre dortige akribische Arbeit erstaunte jeden. Im Anschluss gründete sie mit Heiner Gölz und Heinz Waldmann das Designteam Waldmann-Gölz-Schmidt und gemeinsam arbeiteten sie exklusiv für das Unternehmen Carl Straub in Knittlingen. Die Firma Durlet entstand in Belgien, und in Finnland war das Team erfolgreich mit Entwürfen für die Firma Asko. Als Heinz Waldmann verstarb, lösten Anita Schmidt und Heiner Gölz das Designteam auf – Anita Schmidt ist seitdem selbständig tätig.
Im Laufe der Jahre arbeitete sie für Hersteller wie Walter Knoll, Kaufeld, Kill, Strässle, Fendi, Artanova und de Sede. Denn Schwerpunkt legt sie heute auf Entwürfe für Credo, Durlet, Rolf Benz und Laauser. Auf die Frage, welche Arbeiten in ihrer bisherigen Laufbahn besondere Erfolge erzielten, kommt als Antwort eine Aufzählung wunderbarer Möbelstücke.
Dazu gehört das Modell „DS 91″, das sie für die Schweizer Firma de Sede entwarf: ein gleichzeitig elegantes wie verführerisch bequemes Club-Sofa.
Sie zeichnete verantwortlich für „Tiffany“, Durlet, Belgien, und für das Rolf Benz-Modell „322″, das immer noch mit seiner sinnlichen Eleganz die geneigte Kundschaft überzeugt. Es gilt als eines der meistverkauften Sofas von Rolf Benz und wurde als „Klassiker des Jahres 2007″ in Leder neu aufgelegt.
Ein weiteres Designmöbel, das man unweigerlich mit Anita Schmidt in Verbindung bringt, ist das Sofa „RB 2800″. Fast könnte man das große Sofa als Lounger bezeichnen. Die gebogene Sitzfläche hat einen ungewöhnlich schönen Schwung, die Rückenlehne lädt zum Entspannen ein, und schöne Kissen liefern weitere Gründe zum Wohlfühlen. Lässt man seine Phantasie spielen, könnte man denken, dass das Sofa gleich abheben möchte, nachdem man sich dort zur Ruhe begeben hat.
Mathias Hoffmann
Mathias Hoffmann wurde 1954 in Ulm an der Donau geboren. Erstmals kam er im Studio seiner Mutter Gertrud mit Farb- und Stoffmustern in Berührung. Diese übten eine große Faszination auf ihn aus. Das seine Mutter als bekannte deutsche Textil-Designerin tätig war, wuchs er geradezu in dieses Metier hinein. Nach dem Abitur beschloss er, seiner Passion weiter zu folgen und arbeitete zunächst als freischaffender Künstler in München, bis er im Jahr 1971 seine Arbeit für Rolf Benz aufnahm. Dort wirkte er knapp zehn Jahre als Produktmanager, bis er das Unternehmen verließ und sich mit einem Designer-Team selbständig machte. Er beschäftigte sich mit Produktdesign, arbeitete gleichzeitig aber auch in den Bereichen Ladengestaltung, Messedesign, Produktentwicklung und Architektur.
Heute sind es vor allen Dingen exklusive Möbelstücke, die er entstehen lässt. Mathias Hoffmann liebt das Spiel mit den Linien, Formen und Möglichkeiten. So entwarf er etwa das Rolf Benz 200 Systemprogramm, 1988 – ein Sitzkonzept, das mit einem ungewöhnlichen Stil überrascht. Die Metall-Leiste an der Rückseite ermöglicht die Befestigung einer Leselampe und eines kleinen Abstelltisches, ohne die Eleganz des Möbelstückes zu beeinträchtigen.
Für de Sede schuf er das Konzept 123. Augenfällig sind die Linien und das Minimalistische, das dadurch hervorgehoben wird. Eleganz pur, die dazu einlädt, interessante Gespräche zu führen, sich zu entspannen und den Tag bei einem Drink ausklingen zu lassen.
Das Systemprogramm M 027 von Maximilian ist ein halbrundes Ensemble mit flexiblen Rückenlehnen, das durch einen Sessel komplettiert wird.
Gemütliche Nonchalance verbreitet der Rolf-Benz-Klassiker 345 aus dem Jahr 1996. Am liebsten mag man Platz nehmen und nicht mehr aufstehen. Auch hier die typischen klaren Linien, die ein Signature-Element von Mathias Hoffmann darstellen.
Weitere Möbelstücke, die dem eindrucksvollen Portfolio von Hoffmann angehören, sind das „Unity Cupboard“ und der „Unity Table“, das Modell Rolf Benz „6500 Sectional“ und „Maximilian 001″ aus dem Jahr 2001.
Seinem ungeheuren Schaffensdrang entsprach er außerdem, als er im Herbst 2012 seine „by M. Hoffmann“-Kollektion präsentierte. Damit bezeichnet er eine Indoor- und Outdoor-Kollektion, die er als Sinnbild jener Möbel sieht, die einen eindeutigen Kontrast zu herkömmlichen Einrichtungsgegenständen bilden. Diese Kollektion ist jedoch nicht in Europa erhältlich.
Er lässt die Möbel teilweise in Indonesien fertigen, um sicherzugehen, dass die lokalen Flechttraditionen seinen Kreationen die unvergleichliche Form und Haptik liefern. Als Beispiel für die neue Kollektion gilt etwa die edle „Ear“-Recamiere aus Rattan-Skin.
New Tendency – Möbeldesigner in der New York Times
Mit dem Spruch „My Bauhaus is better than yours“ eroberten vier Designstudenten aus Weimar den Einrichtungsmarkt. Sie gründeten ihr Unternehmen genau mit diesem Namen und sahen ihn als Anspielung auf ihre altehrwürdige Universität. Daniel Klapsing, Daniel Burchardt, Manuel Goller und Philipp Schöpfer sahen sich gewissermaßen bereits während ihres Studiums als die „jungen Wilden“, die mit ihren Entwürfen solche Furore machten, dass sogar die New York Times über ihre Möbelausstellungen berichtete.
So ließ der Erfolg nicht lange auf sich warten, denn plötzlich waren ihre Einrichtungsgegenstände „in aller Munde“ bzw. „in aller Hände“.
Zwar mussten sie aufgrund eines Rechtsstreites mit einer Baumarktkette ihren Firmennamen ändern, doch tat dies ihrem Enthusiasmus keinen Abbruch. Kurzerhand firmierten sie um in „New Tendency“ und führten schnell die Erfolgsgeschichte weiter.
Mittlerweile arbeitet das Design-Kollektiv in anderer Besetzung in einem Berliner Studio und mischt manch altehrwürdiges Designkonzept mächtig auf.
Immer noch lassen sich an vielen Möbelstücken die Bauhaus-Strukturen erkennen, doch werden sie durch moderne Akzente quasi auf ein neues Level gehoben, beispielsweise mit dreieckigen Tischen, die – aneinandergereiht – eine stolze Tafel ergeben.
Auch die Variante der „Group Affinity Tables“ lassen zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten zu. Zu den unverkennbaren Möbeln von New Tendency gehört auch das „Shift Regal“, das unterschiedliche horizontale Verwandlungen erlaubt.
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